Letzter Ruheort für kleine Babies: Tor 3, Gruppe 35 B

Führung Zentralfriedhof Wien - Babyfriedhof

Mit dem Jahr 1999 beschloss die Stadt Wien für totgeborene Babies auf einer großen Wiese - es ist die Gruppe 35b, nahe dem Tor 3 - einen würde- und stimmungsvollen Begräbnishain anzulegen. Vom Gesetzgeber ist nur für Lebendgeburten eine Bestattungspflicht der Eltern vorgesehen.

Für die Begräbnisse und den kleinen Grabstätten fallen keine Kosten an. Es ist ein Angebot der Stadt Wien für alle Eltern, vor allem für Angeh¨rige mit Migrationshintergrund, die ihre Kinder nicht in den Familiengräbern, fern des jetzigen Wohnsitzes, beisetzen können. Die Bestattung Wien führt die Begräbnisse im Auftrag des Wiener Gesundheitsamtes durch.

Ein winziges Baby, dessen Geburtsgewicht unter 500 g liegt, gilt als Frühgeburt. Es wird mit anderen, bis zu 30 Babies, feuerbestattet. Ihre Asche wird in einer Urne, nahe dem Pavillon, beigesetzt. Luftballons steigen auf, Gedichte und Tränen fallen auf die Wiese...

Führung auf dem Zentralfriedhof Wien - Der BabyfriedhofDie Kindlein, die über 500g schwer waren, werden als Totgeburt angesehen und in Erdgräbern begraben. Die Särge sind bis 120 cm groß. Die Friedhofsverwaltung setzt schlichte Holztäfelchen mit Namensnennung. Diese Gräber bestehen zehn Jahre, dann werden sie aufgelöst. Aus diesem Grund entscheiden sich Eltern öfters für eine Feuerbestattung, denn die Urne bleibt auf Friedhofsdauer im gekennzeichneten und geschmückten Sammelgrab.

Berührend ist die familiäre Schmückung der kleinen Rasengräber, und verständlich ist, dass trauernden Eltern hier nicht gestürt werden wollen. Der alte Kinderfriedhof gegenüberliegend bei Gruppe 36 wurde aus Platzgründen im März 2010 aufgelassen.


Der Pavillon

Führung Zentralfriedhof Wien - Babyfriedhof

Inmitten der Wiese steht ein geomantisch gestalteter Pavillon. Es ist eine gestaltgewordene Einladung für ein Gespräch, zur inneren Einkehr und zum Kerzchenanzünden gedacht.

Hier treffen auch die vier Elemente aufeinander: die Luft, die durch den auf einem Hügel aus Erde errichteten Pavillon zirkuliert, das Element Wasser flißt über den Brunnenstein und Feuer kann durch Kerzen entzündet werden.

Bemerkenswert ist die Öffnung im Dach des Pavillons, welche einen Blick in den Äther, symbolisch in den Oberen Himmel des ewigen Lichtes ermöglicht.

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